220 Jahre Moorarchäologie

Moorleichen gehören zweifelsfrei zu den spektakulärsten Exponaten eines Museums. Auf die Besucher üben sie eine starke Anziehungskraft aus und für Wissenschaftler sind sie ein Hort neuer Erkenntnisse. Moorleichen bieten ein Fenster in die Vergangenheit und lassen einen Blick auf das Individuum zu, der den Archäologen ansonsten meistens verschlossen bleibt. Anlässlich des Jubiläumsjahres - 175 Jahre Landesmuseum Natur und Mensch - präsentieren die Autoren nicht nur das früheste aufgefundene "Objekt" des archäologischen Museumsbestandes, das Hautstück aus dem Bareler Moor, sondern u. a. auch die übrigen fünf erhalten gebliebenen Moorleichen. Der derzeit gültige Forschungsstand wird wiedergegeben und die jüngsten interdisziplinären Untersuchungen der Rechtsmedizin, Biomechanik und Skelettbildung, Radiologie, Paläopathologie u. a. m. zur Moorleiche Esterweger Dose oder dem berühmten Jungen von Kayhausen ergaben beeindruckende neue Ergebnisse.